Das Evangelium nach Markus 1
Markus - wahrlich ein Evangelium.
Der Evangelist Markus schreibt sein Evangelium, weil er überzeugt ist, dass sein „Evangelium von Jesus Christus, dem Sohn Gottes“ (Mk 1,1) die beste Botschaft ist ...
Das Evangelium nach Markus (auch Markusevangelium; kurz: Mark oder Mk) ist das zweite Buch des Neuen Testaments in der christlichen Bibel.
Die Erzählung setzt sich aus 16 Kapiteln mit 661 Versen zusammen und ist das kürzeste der vier kanonischen Evangelien.
Im griechischen Original trägt es den Titel euangelion kata Markon (εὐαγγέλιον κατὰ Μᾶρκον), also: „Gute Botschaft nach Markus“; jedoch steht über den ältesten Unzialhandschriften nur der kürzere Titel kata Markon (κατὰ Μᾶρκον), d. h.: „nach Markus“.
Es stellt das öffentliche Wirken des Jesus von Nazaret dar, beschreibt seine Person und insbesondere sein Leiden und Sterben.
Jesus wird als Knecht Gottes dargestellt, der die nahe gekommene Herrschaft Gottes verkündigt. Er wird als Mensch dargestellt, der den Menschen dient, sie heilt und lehrt.
Gleichzeitig wird so seine Messianität und Gottessohnschaft verkündigt.
Nach Mk 4,11–12 EU ist Jesus selbst das „Geheimnis der Gottesherrschaft“, das anhand typischer Szenen aus seinem Leben umrissen wird (Thomas Söding).
Wie aus Mk 9,1 EU hervorgeht, ging der Verfasser davon aus, dass Jesus selbst das unmittelbar bevorstehende Gottesreich auf Erden angekündigt habe:
„Und er sagte zu ihnen: Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden manche den Tod nicht schmecken, ehe sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in Macht gekommen ist.“
Das Markusevangelium ist nach historisch-kritischer Mehrheitsmeinung wahrscheinlich das älteste Evangelium.
Gemäß der sogenannten Zweiquellentheorie diente es gemeinsam mit einer griechischen Sammlung von Aussprüchen Jesu (Logienquelle Q) als schriftliche Vorlage für das Matthäus- und das Lukasevangelium.
Nach vorherrschender Meinung entstand es recht bald nach dem Ersten Jüdischen Krieg
(66 bis 73 n. Chr.), also etwa vier bis fünf Jahrzehnte nach den in ihm geschilderten Ereignissen.
Der Evangelist Markus
Markus ist der Name, den die altkirchliche Tradition dem Autor des wahrscheinlich ältesten Evangeliums beilegte.
Der Evangelist nennt seinen Namen selbst nicht.
Wenn in der Fachliteratur der Verfasser des Evangeliums als „Markus“ bezeichnet wird, so ist dies eine Konvention und bedeutet nicht, dass die altkirchliche Markus-Biografie übernommen würde.
Symbol des Evangelisten ist der Markuslöwe.
Leben
Die altkirchliche Tradition hat die Biografie des Markus aus der Kombination verschiedener Quellen gewonnen: dem Neuen Testament, insbesondere der Apostelgeschichte, und den Kirchenvätern Papias, Eusebius von Caesarea, Hieronymus und Epiphanius.
„Sie greift Elemente der Personallegenden auf, wie sie die Schriften des Neuen Testaments selbst enthalten.
Neues Testament
Die Identität des Verfassers des Markusevangeliums mit den Namensträgern
im Neuen Testament ist umstritten.
Mitarbeiter des Paulus
Johannes Markus war ein Judenchrist oder möglicherweise ein Heidenchrist in Jerusalem (Apg 12,12 EU) und der Vetter des Barnabas (Kol 4,10 EU).
Das Haus seiner Mutter Maria wurde später zum Mittelpunkt der Jerusalemer Urgemeinde.
Johannes Markus wurde von Barnabas und Paulus auf die erste Missionsreise mitgenommen (Apg 13,4 EU), brach die Mission aber ab und kehrte in Perge in Pamphylien um.
Zur zweiten Missionsreise wollte Barnabas Markus wieder mitnehmen, aber Paulus weigerte sich und wählte Silas zum Gefährten, während Barnabas mit Markus nach Zypern fuhr (Apg 15,36–40 EU).
Später bestand wieder ein gutes Verhältnis zwischen Paulus und Markus, der während der ersten Gefangenschaft bei Paulus in Rom war (Kol 4,10 EU, Phlm 24 EU) und um dessen Kommen Paulus bei seiner zweiten römischen Haft den Timotheus ausdrücklich bat (2 Tim 4,11 EU).
Schüler des Petrus
Eine Identifizierung des Johannes Markus mit dem im 1. Petrusbrief genannten Markus ist unsicher und setzt außerdem voraus, dass der Brief vom Apostel Petrus verfasst wurde.
Die kirchliche Tradition zieht diese Verbindung und legt somit Rom als Abfassungsort des Markusevangeliums fest.
Demnach befindet er sich in Rom bei Petrus (1 Petr 5,13 EU), der ihn seinen „Sohn“ nennt. Im Evangelium finden sich aber keine Anzeichen, dass der Verfasser Augenzeuge der irdischen Tage Jesu war.
Bischof von Alexandria
Eusebius, Hieronymus und Epiphanius kennen darüber hinaus die Tradition, dass Markus der Gründer der Gemeinde in Alexandria gewesen sei – als Zeit seiner Ankunft werden die Vierziger- oder Fünfzigerjahre angegeben.
Erst Quellen aus dem vierten Jahrhundert (Hieronymus, Eusebius von Caesarea, Markusakten) berichten vom Märtyrertod des Markus in Alexandria am 25. April des Jahres 68.
Die koptische Kirche sieht ihn als ihren ersten Papst.
Die Stadt Aquileja hat eine in der Legenda Aurea erwähnte, aber von keinerlei altkirchlichen Quellen bestätigte Überlieferung, dass Markus dort gepredigt und ein zweites, lateinisches Evangelium abgefasst habe.
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Katholisch: 25. April (traditionelles Fest im Allgemeinen Römischen Kalender), in Venedig auch 31. Januar (Überführung der Gebeine)
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Evangelisch: 25. April (Gedenktag laut Evangelischem Gottesdienstbuch)
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Anglikanisch: 25. April
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Orthodox: 4. Januar oder 25. April (bei julianischer Kalenderrechnung der 8. Mai des gregorianischen Kalenders